Barmer GEK-Studie belegt massive Unterversorgung von Schmerzpatienten / BVSD: Systemversagen ist hausgemacht

Berlin, 23. Februar 2016. 3,25 Millionen Patienten leiden nach Angaben der Barmer GEK in Deutschland an chronischen Schmerzen. Der heute veröffentlichte Barmer GEK Arztreport 2016 stellt fest, dass im Jahr 2014 lediglich rund 655.000 Personen wegen chronischen Schmerzen ambulant behandelt wurden. „Mit den aktuellen Daten der Barmer GEK wird der Grad der Unterversorgung in der schmerzmedizinischen Versorgung in Deutschland mehr als deutlich. Die schmerzmedizinische Versorgung ist mit einem Wort katastrophal. Wir haben hier ein Systemversagen, weil wir zu wenige qualifizierte Schmerzmediziner haben, schmerzmedizinische Leistungen zum großen Teil ungenügend vergütet werden, und für den Nachwuchs keine Anreize bestehen, sich schmerzmedizinisch zu engagieren. Erneut rufe ich die gemeinsame Selbstverwaltung auf, endlich notwendige Schritte zur Verbesserung der Versorgungssituation einzuleiten“, erklärte Prof. Dr. Dr. Joachim Nadstawek, Vorsitzender des Berufsverbands der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD).

„Seit Jahren laufen wir sowohl bei dem GKV-Spitzenverband als auch bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gegen Mauern, obwohl die Fakten und unsere Lösungsvorschläge seit langem auf dem Tisch liegen.“ Der Vorschlag der Barmer GEK, die Bekämpfung des chronischen Schmerzes zu einem Nationalen Gesundheitsziel zu machen, werde vom BVSD klar unterstützt, so Nadstawek. Als „hausgemachtes Problem der Gemeinsamen Selbstverwaltung“ bezeichnete der BVSD-Vorsitzende die Versorgungssituation von Patienten mit chronischen Schmerzen.

Pressekontakt: Wolfgang Straßmeir, Tel. 030 / 2 88 67 260, ws@bvsd.de