Stationäre Schmerzeinrichtungen auch in Corona-Krise offenlassen! Hygienemaßnahmen greifen und sind erfolgreich

Berlin, 1. November 2020. Vor einer womöglich geplanten erneuten Schließung von teil- und vollstationären schmerzmedizinischen Einrichtungen während der aktuellen Corona-Pandemie warnt der Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD). „Sollte aufgrund der aktuellen Infektionslage erneut erwogen werden Krankenhäuser aufzufordern, elektive Eingriffe zu verschieben, darf dies nicht wieder wie im Frühjahr zu Lasten von Patienten mit chronischen Schmerzen gehen“, erklärte der BVSD-Vorsitzende Prof. Dr. Dr. Joachim Nadstawek.

„Wir haben inzwischen gelernt, besser mit dem Coronavirus umzugehen. Mit den vom BVSD und Hygieneexperten gemeinsam entwickelten Hygienemaßnahmen zur Infektionsprophylaxe können wir unsere Patienten mit chronischen Schmerzen im Rahmen der Pandemie weiterhin versorgen. Ein Lockdown, nach dem wie im Frühjahr 75 Prozent aller schmerzmedizinischen Einrichtungen in Krankenhäusern geschlossen wurden, ist deshalb nicht wieder notwendig“, sagte Nadstawek.

Im März hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Krankenhäuser aufgefordert,
planbare Eingriffe zu verschieben, um mehr Kapazitäten für die Behandlung von COVID-19- Intensivpatienten zu haben. In der Folge wurden drei Viertel der stationären schmerzmedizinischen Einrichtungen in Krankenhäusern geschlossen, wie eine BVSD-Umfrage Mitte April 2020 ergab. Alle anderen Kliniken (25 Prozent) hatten ihre schmerzmedizinischen Kapazitäten massiv reduziert.

Der BVSD hat in enger Abstimmung mit Hygieneexperten detaillierte und systematische Hygieneempfehlungen für die teil- und vollstationäre Versorgung von Patienten mit chronischen Schmerzen im Rahmen der Corona-Pandemie veröffentlicht. Im Mittelpunkt stehen dabei Maßnahmen zur Infektionsprophylaxe für Gruppentherapien.